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Didgeridoos von Stefan Schwarz

Didgeridoo aus GFK (Glasfaserverstaerkter Kunststoff):

GFK-Didgeridoo fertig, schwarz grundiert ....gfk_blank.gif (12412 Byte)

und fertig mit Dot-Painting bemalt ....gfk_didge.gif (68208 Byte)

Vor einiger Zeit spielte ich ein Didgeridoo welches so extrem gut wie auch teuer war, dass es mir nicht mehr aus dem Kopf ging. Dies hat mich veranlasst dieses Didgeridoo nachzubauen. Gluecklicherweise hatte ich Gelegenheit das Original-Didgeridoo nochmals in die Finger zu bekommen und habe dieses gleich mit Hilfe eines Bandmasses, einer kleinen Taschenlampe und einem guten Augenmass innen vermessen und eine Skizze ueber die Form und Abmasse  des Innenraumes angefertigt.
Nun kam die Frage wie baue ich diese Form moeglichst genau nach um auch in etwa die gleiche Spielbarkeit und evtl. den gleichen Klang zu erhalten. Ich denke ich habe eine gute Loesung gefunden:
Zuerst einen Nachbau des Innenraumes des Originals aus Styrpor geschnitzt, das geht sehr schnell, und man bekommt eine Oberflaeche, die aehnlich struktuiert ist wie die von Eukalyptudidges. Nach der Fertigstellung dieses Rohlinges wurde dieser mit Alufolie umwickelt, welche dann wiederum mit einem Wachstrennmittel bestrichen wurde.
Nun wurden drei Lagen Glasfasergewebe (180 g/qm) mit eingedicktem, loesungmittelfreiem, Epoxydharz/Haerter Gemisch aufgebracht. Nach 24 Stunden Aushaertzeit wurde der Styroporkern mit Hilfe einer Stange aus der Form herausgebroeselt und ein gedrehtes Mundstueck aus Nylon eingesetzt (dieses hatte sich schon bei dem Alu-Sideridoo bewaehrt). Nun noch eine gute Schicht, loesungsmittelfreie, Acryl- Schnellspachtelmasse aufgetragen um die Wandstaerke und das Gewicht zu erhoehen und abschliessend noch zwei Lagen Glasfaser mit Epoxy drueber um die Stabilitaet zu erhoehen. Abschliessend wurde das Ganze nochmals mit Schnellspachtelmasse behandelt, diese wurde mit Gummihandschuhen ohne weiteres Werkzeug auf der Oberflaeche verteilt. Dabei ergab sich eine Oberflaechenstruktur, die stark an Holz erinnert und nach dem lackieren nicht mehr von Holz zu unterscheiden ist.

Die endgueltigen Masse sind: Laenge: 129 cm, Trichter: ca 16 cm dia, Gewicht etwa 2,5 kg.
Der Klang ist nahe an dem Original (nicht ganz so klar aber bassiger) und die Spielbarkeit ist nahezu identisch (es benoetigt etwas mehr Luft).
Ich bin total begeistert von dem Teil und der Clou... es wird niemals Risse bekommen ;-))
Alle Naturdidgeridoo Fans (ich bin selber einer) moegen mir diesen "Frevel" verzeihen, aber alleine der Preisunterschied zum Original liess mir keine andere Wahl dieses Didgeridoo nachzubauen.
Fuer das Material habe ich ca. 125 DM bezahlt und etwa 16 Arbeitsstunden ( incl. Bemalung mit Dot-Painting ) aufgewandt.

Aluminium Slideridoo:

Alu-Slideridoo in kuerzem und langem Zustand

didgkz.gif (3918 Byte) didglg.gif (4286 Byte)

besteht aus Aluminiumrohren. Das obere Rohr hat einen Innen.-/Aussendurchmesser von 44/50 mm und eine Laenge von 800 mm, das untere Rohr 50/56 mm, am Ende 54/60 mm, bei 750 mm Laenge. Das untere Rohr wurde aus einem Rohling von 50 /60 mm Innen.-/Aussendurchmesser gedreht. Das Mundstueck ist ein Drehteil aus weissem Nylon welches ein vergleichbares Feeling wie Wachs aufweist.

Beide Teile wurden nach der Fertigstellung blau eloxiert und mit einer Klemmverschraubung (M55x1) und einem keilfoermigen Kunststoffklemmring, teleskopartig, miteinander verbunden. Abgedichtet wird mit einem Kunststoffgleitring (ca. 50mm breit), welcher in einer Nut auf dem inneren Rohr sitzt und eine dichte Gleitverbindung ergibt. Die Kosten fuer Material und eloxieren beliefen sich auf etwa 140,- DM und rund 6 Arbeitsstunden.

Das Zusammengebaute Didge laesst sich von 950 - 1500 mm Laenge ausziehen und in allen Bereichen hervorragend spielen. Durch die durchgehend 3 mm Wandstaerke des Rohres (ergibt 2 Kg Gewicht) ist der Klang klar und satt. Die Tonlage laesst sich dabei in einem weiten Bereich (C bis G) variieren und damit an viele andere Instrumente anpassen.

Holzdidgeridoo in Sandwichbauweise :

Lindenholzdidgelindidge.gif (7825 Byte) wurde aus amerikanischer Linde hergestellt. Bei einem Holzhaendler wurden zwei Lindenbalken mit den Abmassen 7x18x150 cm gekauft. Die Balken wurden einseitig plangehobelt.

Mittels einer Schablone wurde nun die Form des Innenraumes auf die gehobelte Seite beider Balken (spiegelverkehrt) uebertragen. Danach waren etwa 8 Arbeitsstunden erforderlich um den Innenraum mit einem Hohlbeitel (30mm) auszuhoehlen. Nach der Fertigstellung des Innenraumes wurden dessen Masse auf die Aussenseiten der Balken uebertragen und mit ca 1,5 cm Zuschlag angezeichnet, dies diente nachher zur Herstellung der aeusseren Form. Die beiden Haelften wurden nun mit wasserfestem Holzleim und der Hilfe einiger Schraubzwingen zusammengefuegt. Nach dem aushaerten des Leims konnte schon der erste Spielversuch unternommen werden.

MIt einer Bandsaege wurde nun die aeussere Form entlang der vorher angezeichneten Linie ausgesaegt. Die endgueltige Form wurde in mehrstuendiger Grobarbeit mit einem Bandschleifer und zum Feinschliff mit einem Excenterscheifer hergestellt. Die verbliebene Wandstaerke betraegt ca. 1 cm. Das fertige Didgeridoo wurde innen mit Lack versiegelt und aussen mit Holzoel poliert.

Die Tonlage entspricht FIS es spielt sich ebenso leicht wie das GFK Didge, ist tierisch laut und hochresonant, genau das richtige um Strassenmusik zu machen, nicht so gut in geschlossenen Raeumen. Die Kosten beliefen sich auf etwa 100,- DM und ca. 14 Arbeitsstunden.

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